Das Früherkennungsteam von Belgian Cancer Registry (BCR) spielt eine wichtige unterstützende Rolle für die Organisation, Überwachung und Evaluation der regional organisierten Früherkennungsprogramme für Brust-, Dickdarm- und Gebärmutterhalskrebs.
BCR kann diesen gesetzlichen Auftrag nur in enger Zusammenarbeit mit den regionalen Behörden und Anbietern von Früherkennungsprogrammen in den Regionen erfüllen:
Flandern:
o Behörde: Agentschap Zorg en Gezondheid (Agentur für Versorgung und Gesundheit)
o Anbieter Früherkennungsprogramm: Centrum voor Kankeropsporing (CvKO) (Zentrum für Krebsfrüherkennung)
Brüssel:
o Behörde: Vivalis
o Anbieter Früherkennungsprogramm: Bruprev
Wallonien:
o Behörde: Agence pour une Vie de Qualité (AViQ) (Agentur für Lebensqualität)
o Anbieter Früherkennungsprogramm: Le Centre de Coordination et de Référence pour le dépistage des cancers (CCR)(Gemeinschaftszentrum für Krebsfrüherkennung)
Früherkennungsprogramm: Was ist das genau?
Mit dem Früherkennungsprogramm wird versucht, unerkannte Krebserkrankungen oder Krebsvorstufen bei augenscheinlich gesunden Menschen, die keine Beschwerden oder Symptome haben, zu erkennen. Im Gegensatz zur frühzeitigen Erkennung bei Menschen mit Beschwerden konzentriert sich das Früherkennungsprogramm auf alle Personen einer bestimmten Zielgruppe:
o Brustkrebs-Screening: Frauen zwischen 50 und 69 Jahren
o Darmkrebsvorsorge: Männer und Frauen zwischen 50 und 74 Jahren
o Gebärmutterhalskrebs-Vorsorgeuntersuchung: Frauen zwischen 25 und 64 Jahren
Die Erwartung ist, dass bei der Mehrheit der untersuchten Personen keine Krebserkrankung bzw. Krebsvorstufe entdeckt wird.
Kernaufgaben des BCR-Früherkennungsteams
Die Mitglieder des BCR-Früherkennungsteams unterstützen die regionalen Anbieter von Früherkennungsprogrammen bei der Organisation und Qualitätsevaluation laufender Früherkennungsprogramme. Im Besonderen haben sie die folgenden Aufgaben:
- Erstellung von Ausschlusslisten
Aufgrund der von BCR gesammelten Daten zu Krebsdiagnosen und Daten aus Früherkennungsuntersuchungen werden mehrmals pro Jahr Listen von Personen erstellt, die (vorübergehend) nicht für das Früherkennungsprogramm in Betracht kommen. Anbieter von Früherkennungsprogrammen verwenden diese Ausschlusslisten, um die Zielpopulation, die für die Untersuchung in Betracht kommt, besser abzugrenzen und so unnötige Einladungen zu Früherkennungsuntersuchungen zu vermeiden.
- Folgeuntersuchungen nach einem auffälligen Befund
Personen, deren Früherkennungsuntersuchung einen auffälligen Befund ergab, müssen eine Folgeuntersuchung machen, die Aufschluss bietet, ob ein bestimmter Tumor vorhanden ist oder nicht. BCR kann über eine Datenverknüpfung mit der Intermutualistisch Agentschap (IMA, Krankenkassenagentur) verfolgen, inwieweit diese Folgeuntersuchungen tatsächlich durchgeführt werden und welches Ergebnis diese Folgeuntersuchungen letztendlich zeigen.
- Erstellung von Fehlerausschlusslisten
Folgeuntersuchungen nach einem auffälligen Befund sind essenziell in der Krebsfrüherkennung. Anhand der erfassten Daten erstellt BCR jedes Jahr eine Fehlerausschlussliste von Personen, deren Daten einer Folgeuntersuchung noch fehlen. Aufgrund dessen können die regionalen Anbieter von Früherkennungsprogrammen die Betroffenen und ihre Ärztinnen bzw. Ärzte an die Empfehlung zur Durchführung einer Folgeuntersuchung erinnern.
- Berechnung von Qualitätsindikatoren
BCR berechnet jedes Jahr eine Vielzahl von Parametern, um die allgemeine Qualität der Früherkennungsprogramme zu verfolgen und bei Bedarf anhand der europäischen Richtlinien für Krebsfrüherkennung zu ändern. Viele dieser Qualitätsindikatoren sind in den verschiedenen regionalen Jahresberichten zu finden und umfassen Aspekte der Beteiligung, den Einsatz des Screeningtests in der Zielgruppe, die erhaltenen Ergebnisse und deren Nutzung (darunter Krebserkennungsrate, Sensitivität und Spezifität) und die Ergebnisse der Folgeuntersuchungen.
- Analyse der im Rahmen der Früherkennungsprogramme festgestellten Krebserkrankungen und der Intervallkarzinome
Zur Evaluation der laufenden Früherkennungsprogramme für Brust-, Dickdarm- und Gebärmutterhalskrebs berechnet BCR jedes Jahr die Anzahl der Krebsdiagnosen, die dank des Früherkennungsprogramms gestellt wurden. Darüber hinaus wird auch die Zahl der Intervallkarzinome berechnet. Dabei handelt es sich um Krebserkrankungen, die nach einem unauffälligen („negativen“) Befund der Früherkennungsuntersuchung innerhalb der Zeit bis zur nächsten Früherkennungsuntersuchung festgestellt werden.
- Durchführung spezifischer Forschungsprojekte in Bezug auf die Früherkennung
Die Cyto-Histopathologieregister bieten einen umfangreichen Datenschatz für verschiedene Forschungsprojekte. Über die Schaltflächen unten gelangen Sie zu den verschiedenen Projekten je Organ, außerdem finden Sie dort die daraus hervorgehenden Publikationen.